: SWR: Der Teufel soll die Jugend lassen!
Baden-Baden/Stuttgart (AP/dpa/taz) – Um seine Jugendwelle ausstrahlen zu können, will sich SWR-Intendant Peter Voß sogar mit dem Stuttgarter Regierungschef und Parteifreund Erwin Teufel (CDU) anlegen. Eine Verfassungsklage gegen Baden-Württemberg werde unvermeidbar, drohte Voß. Der SWR- Intendant warf Teufel vor, daß er „faktisch doch nur kommerziellen Interessen das Wort rede“. Der Ministerpräsident sei doch kompromißbereit, sagte ein Regierungssprecher. Bei dem Streit geht es darum, wie sehr die Politik ARD-Sender in ihren Programmen einschränken darf. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hatten bei der Fusion von SDR und SWF zum SWR durchgesetzt, daß der neue Sender nur vier Radioprogramme senden darf. Mit Blick darauf hatte Teufel die Ausstrahlung der Welle „Das Ding“ kategorisch abgelehnt. Voß sagte, wer schon nein sage, bevor der Sender überhaupt einen Antrag gestellt habe, rücke seine Glaubwürdigkeit „in ein ungutes Licht“. Der Intendant klagte, mit Forderungen Teufels, daß der Sender weitere Frequenzen abgeben sollte, werde er um den letzten Rest seiner Entwicklungsmöglichkeiten gebracht.
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