: Erste UN-Delegierte trafen in Belgrad ein
Eine erste Gruppe der humanitären UN-Delegation, die mit Einverständnis der jugoslawischen Regierung die Rückkehr der Kosovo-Flüchtlinge nach dem Krieg vorbereiten will, ist am Montag in Belgrad eingetroffen. Der „Vortrupp“ wird nach UN-Angaben in Belgrad die Bedingungen für die Ermittlungen der später erwarteten Delegation unter dem UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, Untergeneralsekretär Sergio Viera de Mello, aushandeln. Außerdem will er sich ein Bild von dem Bedarf der Bevölkerung an humanitärer Hilfe machen. dpa
*
Jugoslawien darf nach einer Entscheidung des europäischen Fußballverbands an der Qualifikation für die Europameisterschaft im Jahr 2000 teilnehmen. Wie die Uefa am Montag in der Schweiz bekanntgab, darf die Mannschaft ihre Heimspiele aber nicht in Jugoslawien austragen. Dem jugoslawischen Fußballverband wurde bis Mittwoch Zeit gegeben, einen neutralen Ort für das Spiel am 9. Juni gegen Malta vorzuschlagen. Die EU hatte an die Sportverbände appelliert, das Land von Sportveranstaltungen auszuschließen. AP
*
Die veralteten Karten von Belgrad, die nach US-Angaben zu dem irrtümlichen Nato-Angriff auf die chinesische Botschaft geführt hatten, stammen aus dem Jahr 1992, wie der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Senat, Richard Shelby, am Montag mitteilte. Für das veraltete Kartenmaterial machte er Kürzungen im Geheimdienst-Etat verantwortlich. Reuters
*
Das amerikanische State Department veröffentlichte am Montag die erste zusammenhängende Darstellung von Verbrechen der jugoslawischen Regierung in ihrem Krieg gegen die Kosovo-Albaner. Der Report beruht auf Tausenden von Zeugenaussagen sowie auf der Auswertung von Satellitenfotos. Im Report werden die aufgeführten Kriegsverbrechen in sieben Kategorien eingeordnet: Zwangsvertreibung, Brandschatzung, Selektierung, Massenexekution, Massenvergewaltigung, Verletzung der medizinischen Neutralität und Identitätsvernichtung. Der Report enthält eine Chronik der Ereignisse seit dem Auszug der OSZE Beobachter am 19. März. Der jeweils neueste Stand kann im Internet unter http://www.state.gov/www/regions/eur/kosovo_hp.html eingesehen werden. taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen