piwik no script img

Es wäre irgendwie humanitärer –betr.: „Ruhe, solange die Nato in der Nähe ist“, taz vom 11. 5. 99

Zur Information, der Spruch: „Hajde, Hajde, pikka materina“ (vorwärts bei der Fotze deiner Mutter) klingt in deutschen Ohren wahrhaft beleidigend, ist aber gerade für die dörfliche Bevölkerung ein Fluch, der mit dem deutschen „verdammt“ gleichzusetzen ist. So verflucht die Oma den Enkel, der Sohn den Vater und Eheleute sich ständig untereinander. [...]

Mit Sicherheit leben die makedonischen Polizisten sich an den Flüchtlingen in gewisser Weise aus, mit genau solcher Sicherheit wäre ohne diese Abgrenzung mehr als eine Katastrophe geschehen, denn die Kosovaren sind in Makedonien nicht viel besser gelitten als die Serben. Bevor die Makedonen, die auch vor diesem Desaster in einer Armut lebten, die sich der normale Bundesbürger nicht vorstellen kann, völlig ausflippen und die Lager stürmen oder irgendwie angreifen, sollte man sofort beginnen, wesentlich mehr Flüchtlinge in die westlichen Staaten auszufliegen. Aber das möchte erstaunlicherweise keiner, obwohl – irgendwie humanitärer wäre es, wir machen ja schließlich auch humanitäre Kriege ... Anja Schumacher-Antonijevic, Hannover

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen