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„Irrtümliche“ Bombardierungen –betr.: „Doch! Die Laserbombe traf mitten ins Ziel“, taz vom 10. 5. 99

Am 10. und 11. 5. berichtet ihr über die Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad, die nach Darstellung der Nato irrtümlich erfolgt sei. Habt ihr euch der Mühe unterzogen, die Wahrscheinlichkeit dieser Erklärung zu überprüfen? Ist euch die Darstellung der Washington Post vom 10. 5. bekannt, derzufolge der US-amerikanische Verteidigungsattaché in den vergangenen Jahren mehrmals Gast der chinesischen Botschaft gewesen ist und dieser Attaché u. a. die Aufgabe hat, den militärischen Geheimdienst Defence Intelligence Agency (DIA) mit aktuellen Lage- und Stadtplänen zu versorgen?

In Kriegszeiten ist es für die Öffentlichkeit noch schwieriger als sonst, Informationen und Informationsquellen zu bewerten. Die Presse hat dann meines Erachtens eine besondere Sorgfaltspflicht. Seid ihr der Meinung, dieser Sorgfaltspflicht zu genügen, wenn ihr die Nato-Sprachregelung einer „irrtümlichen“ Bombardierung übernehmt, obwohl die Nato-Informationspolitik gerade anläßlich dieses Ereignisses zumindest dubios ist? Udo Casper, Bremen

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die auf dieser Seite erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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