piwik no script img

■ Phänomenale Wirkungen getarnter Pilze

Nach Beobachtung des Bundeskriminalamtes werden berauschende Pilze immer beliebter. Seit Anfang der 90er Jahre steige der Konsum der Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin, die häufig als Duftkissen getart daherkämen. Für die Ermittler steht indes fest, daß die Bezeichnung „Duftkissen“ ein Deckmäntelchen ist. „Die Pilze stinken erbärmlich“, so der Münchner Beamte Klaus Pickel, hätten jedoch mitunter „phänomenale Wirkungen“. Bei Vernehmungen hätten Nutzer u.a. von Bewußtseinsveränderungen und Gesichtsschwellungen berichtet. „Es ist ein klassisches Halluzinogen“, sagt der Toxikologe Thomas Zilker. Nach dem Konsum veränderten sich Raumgefühl und Farbwahrnehmung: „Dann hält man den Gummibaum in der Ecke plötzlich für eine schöne Frau.“ Folgeschäden durch Psilocybin seien eher unwahrscheinlich. „Bei anfälligen Menschen kann es möglicherweise eine Psychose hervorrufen. Aber die hätten diese Personen dann später ohnehin bekommen“, meint der Giftexperte.

Gummibaum: Dior

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen