■ Studie auf WHO-Konferenz vorgestellt: 70.000 Frauen sterben jährlich bei Abtreibungen
Genf (dpa) – Etwa 70.000 Frauen sterben jedes Jahr an den Folgen einer nicht korrekt ausgeführten Abtreibung. Das geht aus einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über Abtreibungen in Entwicklungsländern hervor, die gestern in Genf auf der 52. Jahreskonferenz vorgestellt wurde. Insgesamt gibt es jedes Jahr 50 Millionen Abtreibungen, 30 Millionen davon in Entwicklungsländern. Dort stirbt eine von 250 Frauen, in den Industrieländern eine von 3.700. Viele Frauen überlebten den Eingriff zwar, würden aber unfruchtbar oder hätten den Rest ihres Lebens Schmerzen.
Die 191 Mitgliedsstaaten wollen außerdem über eine Anti-Tabak-Konvention verhandeln. WHO-Generaldirektor Gro Harlem Brundtland hatte den Kampf gegen das Rauchen bei ihrem Amtsantritt zu einem ihrer Hauptziele erklärt. Weitere Themen sind eine Resolution zum Klonen, die Vernichtung von Pockenviren und die Ausrottung der Kinderlähmung, die nach WHO-Angaben allerdings von Bürgerkriegen in betroffenen Regionen blockiert wird.
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