: Israel erwartet einen Machtwechsel
■ Wahlen in Israel: Umfragen sagen sicheren Sieg von Herausforderer Ehud Barak voraus
Jerusalem (AFP) – In Erwartung eines Machtwechsels sind gestern in Israel der Ministerpräsident und ein neues Parlament gewählt worden. Jüngsten Umfragen zufolge konnte Herausforderer Ehud Barak von der oppositionellen Arbeitspartei mit einem respektablen Vorsprung von zehn Prozentpunkten vor dem amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vom konservativen Likud rechnen. Bis zum Nachmittag hatte bereits mehr als ein Drittel der rund 4,3 Millionen Wahlberechtigten die Stimme abgegeben. Beobachter rechneten mit einer ähnlich hohen Wahlbeteiligung wie beim letzten Urnengang 1996, als sie 79,3 Prozent betragen hatte. Die ersten Prognosen wurden nach Schließung der Wahllokale um 22.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MESZ) erwartet.
Dessenungeachtet zeigte sich Ministerpräsident Netanjahu zuversichtlich, für eine zweite Amtszeit gewählt zu werden. In den Umfragen schneide die Linke immer besser ab, sagte er nach seiner Stimmabgabe in einer Jerusalemer Schule. Barak gab sich vorsichtig optimistisch. Die Wahl stehe im Zeichen von Einheit und Veränderung, sagte er. Der frühere israelische Ministerpräsident Schimon Peres von der Arbeitspartei sagte, er erkenne innerhalb des Likud-Blocks eine Wende gegen Netanjahu.
Palästinenserpräsident Jassir Arafat rief die Israelis dazu auf, „für den Frieden“ zu stimmen und Barak zu wählen. Die palätinensischen Autonomiegebiete sollten bis zur Schließung der Wahllokale aus Sicherheitsgründen abgeriegelt bleiben.
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