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Puder & Alpenrausch

■ Verkokst: Die Geschwister Pfister feiern im Tivoli ein berauschendes Fest

Schon beim ersten „Servus, grüert Sie und hallo“-Song klatscht das Publikum im Takt. Die Geschwister Pfister lassen die Sektkorken knallen. Frische Songs der unbeschwerten 50er sorgen schnell für gute Stimmung - und etwas anderes haben die drei Schweizer mit „Party heut' nacht“ auch gar nicht im Sinn. Die schrecklich nette amerikanisch-bulgarisch-schweizerische Familie stichelt und kokettiert, petzt und persifliert mit spritzig-frechen Smalltalks - und einem stets charmanten Lächeln. Es wird gezetert und gestritten, getanzt und gesungen - von Popschnulzen bis Musikantenstadl schmachten und schwelgen sie. Das Roloff Trio begleitet mit Klavier, Schlagzeug und Kontrabaß. Wer Entertainment liebt, wird hier glänzend unterhalten.

Kein Zweifel, die Pfisters beherrschen ihre Kunst: schräge Charaktere, bizarre Schlager, nonchalante Satire. Gesten und Grimassen bringen den Saal zum Kochen. Das bulgarische Fräulein Schneider mit „däm schwärren Ackzänt“ entwickelt auf der Bühne eine leidenschaftliche Präsenz, die der biedere Gatte Toni schwyzerisch zu zähmen sucht, während das ungezogene Brüderchen Ursli sämtliche gleichgesinnten Männerköpfe im Saal verdreht. Gekonnt spielt er den Entgleisenden.

Bei Sekt und Koks mutieren die adretten Pfisters zunehmend, plaudern kleine Gemeinheiten aus und kredenzen dem Publikum einen fetten Joint. Als Ursli dann puderbenebelt sein süßes Koksnäschen ungestraft ins Parkett rotzen darf, ist der ultimative Beweis erbracht: die Pfisters werden geliebt.

Ulrike Bals

noch bis 30. Mai, Mo bis Sa, jeweils 20 Uhr, So, 19 Uhr

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