: Getrennte Vergangenheit
■ Am Wochenende beginnt in Berlin ein Geschichtskongreß der Superlative
Wer sich für die deutsche Nachkriegsgeschichte interessiert, sollte nächstes Wochenende in Berlin sein. Im Abgeordnetenhaus und an der Humboldt-Universität findet ein Geschichtskongreß statt, der seinesgleichen sucht: 333 Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland werden bei 79 Vorträgen und Gesprächsrunden auf dem „Geschichtsforum 1949 – 1989 – 1999: Getrennte Vergangenheit – Gemeinsame Geschichte“ über die zwei deutschen Vergangenheiten seit 1945 und mit den Besuchern des Kongresses diskutieren. Veranstalter sind das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, die Bundeszentrale für politische Bildung, das Centrum für angewandte Politikforschung in München und der Verein „Gegen Vergessen. Für Demokratie“.
Der Kongreß will einen „Brükkenschlag zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit“ möglich machen, wie die Veranstalter betonen. Deshalb steht das Geschichtsforum allen offen. Der Eintritt ist frei – nur für den ersten Tag der Veranstaltung mußten schon vorher wegen des großen Interesses Eintrittskarten verteilt werden: Diese Einschränkung betrifft etwa den Eröffnungsvortrag von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) zum Thema „50 Jahre in einem Jahrhundert – Demokratie und Diktatur in Deutschland“. Thierse ist zugleich der Schirmherr des Kongresses.
Auf Podiumsdiskussionen werden Persönlichkeiten und Zeitzeugen wie Egon Bahr, Rainer Barzel, Gerhard Schürer, Rainer Eppelmann, Rolf Hochhuth, Durs Grünbein, Bernhard Vogel, Joachim Gauck und Daniela Dahn zu erleben sein. In vier Sektionen werden 73 Veranstaltungen offenstehen – unter anderem eine Gesprächsrunde zum Thema „Jugendkultur und Rockmusik in der DDR“ mit dem Musiker Toni Krahl von der Rockgruppe „City“. Philipp Gessler
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