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■ Jede Menge Arbeit für Bodentruppen

Die neuen, auf 45.000 bis 50.000 Mann verstärkten Einsatzkräfte der Nato für das Kosovo (KFOR) werden auch im Falle einer diplomatischen Einigung zusätzliche Aufgaben zu erfüllen haben. Auf jeden Fall sollen sie in der Lage sein, als Kampftruppen die Einheiten der jugoslawischen Armee und Polizei aus dem Kosovo zu vertreiben. Die erweiterte Truppe müsse „große scharfe Zähne“ haben, bestätigte Nato-Sprecher Jamie Shea.

Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark hatte vor zwei Wochen die Verstärkung der KFOR-Einheiten beantragt, da sie in einem Gebiet operieren müssen, dessen Infrastruktur durch Nato-Bombardements und das Wüten der jugoslawischen Streitkräfte weitgehend zerstört ist.

Clark habe die 19 Nato-Mitglieder aufgefordert, Spezialeinheiten nach Albanien zu entsenden, um die von der serbischen Armee angelegten Minenfelder an den Grenzübergängen ins Kosovo zu räumen, außerdem Bautrupps, um die zerbombten Straßen in die Provinz befahrbar zu machen, sowie Fachleute, die möglichst schnell die Stromversorgung im Kosovo wiederherstellen.Nato-Militärs bestätigten gegenüber der Washington Post, daß Clark eine Truppe gefordert habe, die für alle militärischen Optionen einsatzbereit sei. Nur so könne sichergestellt sein, daß die Flüchtlinge aus den Nachbarländern Restjugoslawiens bis zum Winter zurückkehren können. Außerdem soll die Truppenerweiterung den psychologischen Druck auf Miloevic erhöhen und ihn so weit einschüchtern, daß er sich dem politischen Lösungsvorschlag der Nato beugt. taz

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