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Grünes Licht für GAL

■ Partei fordert Regulierungsbehörde für den bundesdeutschen Strommarkt

Auch Hamburgs grüne Zweite Bürgermeisterin Krista Sager bezieht seit heute politisch korrekten Strom. „Wer sich für grünen Strom entscheidet, muß sich nicht mehr mit dem Gedanken quälen, daß der eigene Haushalt mit Atomstrom versorgt wird“, sagte sie gestern. Wie der Landesvorstand der GAL beschlossen hat, wird die Landesgeschäftsstelle bald ebenfalls grünen Strom beziehen. Außerdem hat Sagers Partei gestern verlangt, für den deutschen Strommarkt müsse eine Regulierungsbehörde eingerichtet werden, ähnlich wie in der Telekommunikationsbranche.

Wer die Lieferantin des GAL-Ökostromes sein wird, sei noch offen, sagte der kommissarische Landesgeschäftsführer Michael Osterburg. Die Partei wolle die Entscheidung von Greenpeace abwarten. Die Organisation will sich bis zum 1. Juli einen Versorger für ihre 65.000 Ökostrom-Interessenten der „Aktion Stromwechsel“ aussuchen. Keinesfalls, so Osterburg, wolle sich die GAL von der HEW-Tochter Newpower versorgen lassen – ebensowenig wie Krista Sager. „Das ist keine wirkliche Alternative, sondern ein Etikettenschwindel“, kritisierte Osterburg.

Eine Regulierungsbehörde fordert die GAL, weil sie die von den Konzernen verlangte Durchlei-tungsgebühr von durchschnittlich 10,5 Pfennigen als überhöht betrachtet. „Wir halten sechs Pfennige für ausreichend“, sagte Landesvorstandssprecher Peter Schaar.

Zudem versprechen sich die Grünen von einer Behörde wie in den anderen europäischen Ländern, daß alternative Versorger leichter ins Netz gelangen. Die Nachfrage nach grünem Strom ist verhalten: Newpower meldet rund 200 Kunden. Die Ökostrom Handels AG, die seit Februar Ökostrom liefert, auch nicht mehr. knö

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