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PDS: Die Bretterwand muß weg!

■  Die Kreuzberger PDS hat ihr Programm zur BVV-Wahl im Oktober beschlossen. Sie will mit sieben Prozent der Stimmen und drei Abgeordneten ins Bezirksparlament einziehen

Die Kreuzberger PDS hat sich ein besonders brisantes Politikziel gesetzt, sollte sie nach der Wahl im Oktober in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) einziehen: „Die Bretterwand zwischen FKK- und Textilbereich im Prinzenbad muß fallen!“ So steht es zumindest in dem kommunalen Wahlprogramm unter dem Motto „Kreuzberg – bleibt alles anders?“, das der Bezirksverband am Wochenende in Grundzügen beschlossen hat.

Damit faßt die PDS ein heißes Eisen an, das seit zwei Jahren die Kreuzberger Bevölkerung entzweit. Damals stellten die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) die Holzwand auf, die fortan die Nudisten vom Rest des Badevolkes trennen sollte. Die Nackten machten sich zu breit, es habe zunehmend Beschwerden von Textilschwimmern gegeben, so die Begründung der BBB. Früher konnte man den Blick schweifen lassen, klagen viele FKK-Fans seitdem, außerdem ziehe ein Zaun Neugierige eher an, als das er sie abhalte. Andere ärgern sich, daß man nur noch nackt in den FKK-Bereich darf, ein – bekleideter (!) – Wachschützer hält Spanner fern.

Freilich ist die Bretterwand nicht das einzige Problem aus dem prallen Kreuzberger Alltag, dem sich die PDS stellt. Sie macht sich auch gegen ein Einkaufszentrum in der Cuvrystraße und für den Erhalt des Urbankrankenhauses stark, schlägt die Einrichtung eines öffentlich geförderten Beschäftigungssektors und ein Rederecht der BürgerInnen in der BVV vor. Die Sozialisten wollen Straßenbahnen verlängern, Spielplätze verbessern, die zweisprachige Erziehung in Kitas ausbauen und kommerzielle Werbung an Schulen verbieten.

Der Bezirksverband hofft, sieben Prozent der Stimmen zu holen und mit drei Abgeordneten in die BVV einzuziehen. Das sollen Michaela Lindner, die transsexuelle Ex-Bürgermeisterin aus Quellendorf, Lothar Schüßler, derzeit Bezirkverordneter in Mitte, und die ehemalige Vorsitzende des Bezirkselternausschusses Barbara Seid sein. Vor vier Jahren scheiterte die PDS knapp an der Fünfprozenthürde. Sabine am Orde

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