Postämter dicht

■ Postbeschäftigte protestierten in Kiel gegen die Schließung von Filialen

Im Ostteil Schleswig-Holsteins standen viele Postkunden gestern vormittag vor verschlossenen Türen. Nach Angaben der Post AG blieben östlich der Linie Flensburg-Kaltenkirchen etwa 100 Filialen geschlossen. Grund war eine Betriebsversammlung der Postbeschäftigten in Kiel. An einer Demonstration vor der dortigen Hauptpost beteiligten sich etwa 200 Mitarbeiter, sagte der Gewerkschaftssekretär der Deutschen Postgewerkschaft, Rüdiger Paulsen.

Die Proteste richteten sich gegen Pläne der Post, 55 weitere Filialen in Norden zu schließen oder in private Agenturen umzuwandeln. Befürchtet wird der Verlust von 165 Arbeitsplätzen. „Wir können diese Zahlen nicht bestätigen“, sagte Post-Sprecherin Minou Esfahlani. Die Post habe keine konkreten Zahlen für Umwandlungen von Filialen in private Agenturen oder in sogenannte Shop-in-Shop-Stellen. Es stünden weder Zahlen noch Orte fest. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, versicherte die Post-Sprecherin außerdem. Bundesweit sei vorgesehen, die Zahl der Filialen bis Jahresende von 14.000 auf 12.000 zu verringern.

Morgen soll in Meldorf im Kreis Dithmarschen für den Westteil des Landes eine weitere Betriebsversammlung stattfinden. dpa