piwik no script img

BesucherInnen ohne Gastgeber

■ Volxcafé-BetreiberInnen im Phil-Turm suchen neue Räume und nisten sich kurzfristig bei Uni-Chef Jürgen Lüthje ein

Universitätspräsidenten haben viele Termine; deshalb können sie nicht jedem spontanen Gesprächswunsch nachkommen. Das mußten gestern nachmittag auch die etwa 25 BetreiberInnen des selbstverwalteten studentischen Volxcafés lernen, als sie mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen unangemeldet im Vorzimmer von Uni-Chef Jürgen Lüthje auftauchten. Die Studierenden wollten mit ihm über die Nöte ihres Cafés diskutieren. Denn dessen Standort im Erdgeschoß des Philturms ist bedroht.

„Das Studentenwerk will uns da weghaben, weil dort eine zusätzliche Mensa entstehen soll“, empört sich Cafébetreiber Andreas. Der Bauantrag für die Essensräume und Küchen ist bereits gestellt. Zwar sei mit Präsident Lüthje und dem Bauausschuß der Hochschule über Alternativräume verhandelt worden. Es sei jedoch „nichts Konkretes dabei herausgekommen“. Für den FrauenLesben-Raum und das Zimmer der DozentInnen, die ebenfalls der neuen Mensa weichen sollen, seien dagegen Ersatzangebote gemacht worden.

„Die wollen uns weghaben, weil unser Café als linker Treffpunkt ein letztes Symbol vom Studentenstreik 1989 ist“, vermutet eine der Teilnehmerinnen der Präsidenten-Besuchs-Aktion. „Aber wir lassen uns nicht rausschmeißen.“ hbz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen