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SPD im Weihnachtsloch

■ Altbekanntes zur Verkehrsberuhigung

Zur Weihnachtszeit lassen sich angesichts der mauen Themenlage gut uralte Forderungen nach Verkehrsberuhigung aufwärmen. Denkt sich die SPD in Mitte. In der jüngsten Bezirksversammlung forderte sie bei Bau- und Innenbehörde ein Gutachten an, das feststellen soll, ob die Einbahnstraße Simon-von-Utrecht nicht doch in eine Gegenverkehrs-Strecke verwandelt werden könnte.

Dann nämlich, hat auch die SPD den jahrelangen Wunsch von AnwohnerInnen und GAL erkannt, könnten sich die Autoraser auf ihrem Weg von der Budapester Straße zur Holstenstraße wenigstens nicht mehr das allseits beliebte Überhol-Wettrennen liefern. Zone  30 wäre auch nicht schlecht und Anwohnerparken ein absolutes Muß.

Dessen Einführung in St. Pauli-Nord ab Mitte Januar hat die Baubehörde allerdings schon vor Monaten zugesagt. Und was die Simon-von-Utrecht-Straße angeht, sind die bezirklichen Forderungen zwar berechtigt und dringend, doch hat das letzte Wort – leider – in diesem Fall die Baubehörde: „Die Simon-von-Utrecht-Straße ist nicht irgendeine, sondern eine Vorbehaltsstraße mit einer hohen Funktion für das Gesamtstraßennetz“, will Behörden-Sprecher Manfred Thiede nur ungern die höchste Verantwortung, die er für die „Vorrangstraßen“ trägt, mit den Sozis aus dem Bezirk teilen.

Deren Anregungen würden aber selbstverständlich geprüft. Vielleicht gelingt es ja den St. Pauli-Genossen, den SPD-Filz dieses eine Mal positiv wirken zu lassen und beim Bausenator sinnvolle Verkehrsberuhigung durchzusetzen, die längst überfällig ist.

Heike Haarhoff

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