piwik no script img

Viel schwarz, kaum grün: Europawahl in Schleswig-Holstein

Strahlende Gesichter bei der CDU und bedrückte Mienen bei den übrigen Parteien. So läßt sich das Ergebnis der Europawahl in Schleswig-Holstein kurz zusammenfassen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis steigerte sich die CDU um fast zehn Prozentpunkte auf 50,5 Prozent (1994: 40,6 Prozent). Die SPD verlor minimal und kam auf 35,3 Prozent (35,5) der Stimmen. Die Grünen verloren fast die Hälfte ihrer Wählerstimmen und kamen auf 6,1 Prozent (11,9). Die FDP verlor ebenfalls und erreichte nur noch 3,1 Prozent (3,8).

Der Stimmenzuwachs der CDU fiel im Norden merklich höher aus als im Bundesdurchschnitt. Die hohe Zustimmung bei den Wählern bescherte der Union im Norden sogar ein zweites Mandat in Brüssel. Mit dem 28jährigen Christian von Boetticher wurde ein Mitglied der Jungen Union ins EU-Parlament gewählt. Die beiden weiteren Sitze gingen an Reimer Böge (CDU) und Willi Piecyk (SPD).

Die Grünen sind offenbar auf dem besten Wege zu einer reinen Stadt-Partei. Wähler in nennenswerter Zahl hatte die Partei nur noch in Kiel mit 10,4 und in Lübeck mit 7,3 Prozent. In den Kreisen Steinburg, Schleswig-Flensburg und Dithmarschen erreichte die Partei keine fünf Prozent. Dennoch reagierte Parteichef Peter Swane erleichtert: „Wir sind drittstärkste Partei geblieben.“

Das schwache Abschneiden ihres Koalitionspartners bereitet den Sozialdemokraten Sorgen. Die Regierungspartei selbst hatte sich im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren nahezu behaupten können. Als „Denkzettel“ wertete Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) das Ergebnis der Bundespartei, die sich jetzt „zusammenreißen muß“. ew

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen