■ Die anderen: "Liberation", "Kommersant" zum Kosovo
„Libération“ aus Paris befaßt sich mit dem deutschen KFOR-Einsatz im Kosovo: Deutsche KFOR-Soldaten beschießen einen kleinen Lada, aus dem zwei serbische Heckenschützen das Feuer eröffnet hatten. Die Bilder nehmen in Deutschland besonders schwere Bedeutung an: Seit 1945 ist es das erste Mal, daß deutsche Soldaten im Kampf töten. Noch dazu in Jugoslawien, wo die mit der kroatischen Ustascha verbündete Armee Hitlers finstere Erinnerungen hinterlassen hat. Die letzte Etappe der deutschen „Normalisierung“, die Beteiligung an einer Mission zur Wiederherstellung des Friedens, beginnt auf besonders harte Weise.
„Kommersant“ aus Moskau kritisiert den vorzeitigen Einmarsch russischer Fallschirmjäger in das Kosovo: Der Blitzkrieg unserer Fallschirmjäger als Ergebnis eines Geheimplanes der russischen Generäle droht zu scheitern. Die Soldaten sitzen in der Falle: keine Verstärkung, Verpflegung für nur zwei Tage und vor ihnen Hunderte albanischer Freischärler. Wenn der zweite Teil des Plans fehlschlägt oder er überhaupt nicht existiert, so sind das Leben unserer Soldaten ebenso wie die Interessen Rußlands in Gefahr. Die Hauptsache aber ist eine andere: Den Handel unserer Militärs mit Miloevic haben die russischen Politiker und Diplomaten auszubaden.
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