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Weitere Belege für Kriegsverbrechen

■ 60.000 Albaner wurden wochenlang in Dörfern festgehalten

Pristina/London (AFP) – Bei ersten genauen Untersuchungen des ausgebrannten Hauses in Velika Krusa im deutschen Sektor im Südwesten des Kosovo haben Soldaten die sterblichen Überreste von weiteren 80 Menschen entdeckt. Anfang der Woche waren dort 20 verbrannte Leichen gefunden worden.

Der Sunday Telegraph berichtete gestern, Nato-Truppen hätten in ausgebrannten Dörfern in der Nähe von Podujevo Tausende von ausgemergelten und ausgehungerten Menschen gefunden. 60.000 Albaner seien Mitte April in ihren Verstecken in den Bergen von serbischen Truppen aufgespürt worden und zwei Monate lang in mehreren Dörfern festgehalten worden. Einer der Gefangenen sagte dem Sunday Telegraph, in Podujevo seien zu Beginn des Kosovo-Konflikts 90 Menschen getötet worden. Ihre Leichen seien verbrannt oder vergraben worden.

Im Kosovo sind nach ersten Untersuchungen von Gerichtsmedizinern aus Großbritannien und den USA an sehr viel mehr Orten Spuren von Kriegsverbrechen zu finden als zunächst angenommen. Dies berichtete gestern in Pritina der Sprecher des UN-Kriegsverbrechertribunals, Paul Risley. Die Orte der mutmaßlichen Verbrechen seien von KFOR-Einheiten gesichert worden. Insbesondere sieben von ihnen seien im Zusammenhang mit der Anklage gegen die jugoslawische Führung wegen Kriegsverbrechen von Interesse. Risley wollte jedoch keine Angaben über deren Lage machen.

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