: Entscheid über Holocaust-Mahnmal
■ Bundestag stimmt heute endgültig ab
Berlin (taz) – Heute wird der Bundestag eine alte Diskussion entscheiden: Wird in der Mitte Berlins durch ein nationales Mahnmal der ermordeten Juden Europas gedacht? Und wie?
Am Ende der komplizierten Abstimmung könnte, so legt die Vorentscheidung im Kulturausschuß des Parlaments nahe, der Beschluß zum Bau des sogenannten Entwurfs „Eisenman II“ stehen. Er sieht 2.700 Betonpfeiler auf dem als Denkmalsstandort geplanten 20.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen Brandenburger Tor und Leipziger Platz in Berlin vor. Die Rauminstallation mit den Pfeilern von unterschiedlicher Höhe, leicht versetztem Stand und enger Anordnung soll, so Architekt Peter Eisenman, den Besuchern eine Ahnung vermitteln, „wie es sich anfühlt, wenn einem der Boden unter den Füßen schwankt“. Als Alternative wird vermutlich die Anregung des evangelischen Theologen Richard Schröder zur Debatte stehen, der zwei Stelen mit der Aufschrift „Du sollst nicht morden“ in den Sprachen der Opfer des Holocaust vorgeschlagen hat.
Über den Beschluß des Bundestags hinaus Widerstand leisten wird möglicherweise die Berliner CDU. Unter der Führung von Eberhard Diepgen lehnt sie den Eisenman-Entwurf vehement ab. Tagesthema Seiten 2 und 3
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