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Rot-Grün gibt Union keinen EU-Posten ab

■ Gespräch zwischen Schröder und Prodi für Donnerstag angesetzt

Hamburg (AFP) – Die Bundesregierung will der Union keinen Posten in der EU-Kommission abgeben. Aus dem Verlangen von CDU/CSU „wird in dieser Legislaturperiode nichts werden“, sagte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) der Bild. „Wir mußten auch zehn Jahre warten.“

In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, daß die Regierung auf Wunsch des künftigen EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi einen Posten an die Union abgibt. Prodi hatte Medienberichten zufolge durchblicken lassen, daß er aus den großen Mitgliedsländern gern je einen Kandidaten von Regierung und Opposition hätte. Die Union hatte vor allem nach ihrem Sieg bei der Europawahl lautstark ein Kommissariat gefordert. Das entscheidende Gespräch zwischen Schröder und Prodi findet voraussichtlich am Donnerstag statt.

Derweil wird weiter über den SPD-Kandidaten für Brüssel spekuliert. Der Spiegel berichtete, Schröder halte an Außenamts-Staatssekretär Günter Verheugen fest. Dagegen meldete Focus, Verheugen habe kaum noch Chancen auf den Posten. Nach Angaben der Welt am Sonntag wollen „einflußreiche SPD-Kreise“ statt dessen den Vizepräsidenten der Europäischen Investitionsbank, Wolfgang Roth, nach Brüssel schicken.

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