: Integrativ geteilt
■ Wirtschaftliche Verselbständigung des UKE auf den Weg gebracht
Der Streit um die Zukunft des Hamburger Universitäts-Krankenhauses Eppendorf (UKE) ist beigelegt. Der Senat traf gestern eine Richtungsentscheidung, nach der das UKE in einem Integrationsmodell rechtlich verselbständigt werden soll. Danach erhalten der Fachbereich Medizin und das Klinikum als Gliedkörperschaft der Universität weitestgehend eigene wirtschaftliche Handlungsfähigkeit.
Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL), die sich bislang für ein Kooperationsmodell ausgesprochen hatte, begrüßte den Beschluß. Damit könnten endlich die Rahmenbedingungen für eine verbesserte Wirtschaftlichkeit geschaffen werden. Mit der Entscheidung des Senats sei ein Schlußstrich unter eine langjährige Auseinandersetzung gezogen worden.
Sie habe „den Streit um die richtige Rechtsform immer als überzogen angesehen“, behauptete Sager. Auch die SPD-Fraktion, die das Integrationsmodell nachhaltig gefordert hatte, findet die Entscheidung erwartungsgemäß „zukunftsweisend“.
Nach dem Senatsbeschluß soll das UKE Teil der Universität bleiben, „damit die Vorteile für eine Zusammenarbeit der medizinischen Wissenschaft mit den anderen Fachbereichen der Universität erhalten bleiben“. Als selbständig wirtschaftendes Krankenhaus solle das UKE aber von den „einengenden Vorschriften“ der Landeshaushaltsordnung (LHO) befreit werden. Der Bereich der Krankenversorgung werde von allen einschlägigen Vorschriften der LHO freigestellt; es bleibe nur die Kontrolle durch den Landesrechnungshof erhalten.
Das UKE ist mit einer Kapazität von rund 1500 Betten und etwa 7000 MitarbeiterInnen das größte Krankenhaus Hamburgs. Es besteht neben der Klinik aus dem Fachbereich Medizin der Universität mit rund 4200 Studierenden, 220 Professoren und 600 wissenschaftlichen Mitarbeitern und Privatdozenten. lno/taz
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