piwik no script img

„Frauenpolitisch viel erreicht“

■ Landesfrauenbeauftragte mußte mehrfach zurückstecken

Einen Tag nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages hat die Bremische Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe jetzt eine Bilanz aus Frauensicht vorgelegt. „Es ist gelungen, so umfangreich wie nie frauenpolitische Aspekte in die Koalitionsvereinbarung einzubauen“, lobte Hauffe auch die eigene Lobbyarbeit. Jubel sei jedoch nicht angebracht, warnte Hauffe und forderte die „Frauenöffentlichkeit“ auf, „viel Druck zu machen“.

Zwar füllt die Hitliste frauenpolitischer Erfolge aus ihrem Haus eine DIN A 4 Seite. Doch tatsächlich mußte die Frauenbeauftragte in wesentlichen Punkten Abstriche machen. Dies gilt für die Sicherung der Kindergartenplätze sowie den Ausbau der Angebote für unter Dreijährige – allerdings fehle der Rechtsanspruch auf Mindestbetreuung von sechs Stunden. Auch bei der zugesicherten Grundschulbetreuung bis 13 Uhr fürchtet sie ohne Fachpersonal „Improvisation“. Auch die Weiterfinanzierung der Frauenprojekte, Frauenselbsthilfe und -beratungsangebote im jetzigen Umfang ist sicher. An anderer Stelle räumt Hauffe selbst ein, frauenpolitische Absichten seien „verwässert“ worden. Erwartungsgemäß nicht durchsetzen konnte sie sich mit der Forderung, öffentliche Auftragsvergabe an betriebliche Frauenförderung zu knüpfen. ede

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen