piwik no script img

Gurke des Tages

Wann ist ein Zug eigentlich voll? Diese Reisende jeden Standes, Geschlechts und Alters bewegende Frage hat der Sprecher der Deutschen Bahn AG in einem Interview mit dem Reisemagazin Geo Saison jetzt erschöpfend beantwortet. Demnach hält die Bahn eine „Stehplatzdichte von bis zu zwei Personen pro Quadratmeter“ für durchaus zumutbar; und als überfüllt gilt ein Zug erst bei einem Besetzungsgrad von mehr als 200 (in Worten: zweihundert) Prozent. In einem Intercity-Wagen der zweiten Klasse mit 66 bis 74 Sitzplätzen dürfen demzufolge noch einmal so viele Fahrgäste stehen. Sollten sich mehr Menschen in der fahrenden Legebatterie drängeln, muß der Zugchef allerdings handeln – z. B. die Passagiere in leerere Wagen scheuchen. Zum Trost: Wenn der ganze Zug zu mehr als 200 Prozent belegt ist, passiert Grundsätzliches. Dann darf er den Bahnhof nämlich nicht verlassen. Trotzdem sollen Fahrkarten innerhalb der Geltungsfrist auch künftig in jedem Zug gültig sein. Allerdings, so der Sprecher, arbeite man „an einem Preissystem“, mit dem man „die Auslastung steuern“ will. Den Besetzungsgrad vielleicht auf 180 Prozent senken?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen