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Unterm Strich

Das gibt aber Freibier für ganz Neukölln! Wahlneuköllner und andere Narrhallesen inklusive. Thomas Kapielski, den zu küren sich die Klagenfurter Bachmann-Jury unlängst doch nicht traute (wir berichteten), triumphiert auf seinem Zweitgebiet. Er, der – das wissen viele nicht! – auch Professor für Performance an der Kunsthochschule Braunschweig ist, erhält nämlich in diesem Jahr den mit 12.500 Euro (24.000 Mark) dotierten Sprengel-Preis für Bildende Kunst. „Kapielski tritt in grimmelshausenscher Manier als Schelm auf und schleust barocken Witz und Scharfsinn in unsere Gegenwart ein“, teilte die Niedersächsische Sparkassenstiftung mit. dpa dichtet aber auch immer gut: „Der 1951 in Berlin geborene Kapielski wurde im vergangenen Jahr einem breiten Publikum als Autor der Bücher ,Davor kommt noch‘ und ,Danach war schon‘ bekannt. Der Verrücktheit des Alltagslebens widmet er sich außerdem in Photographie, Zeichnung, Musik und Objektkunst.“ Die Auszeichnung wird im Herbst im Sprengel Museum Hannover übergeben und ist mit einer Ausstellung des Künstlers verbunden.

Trotz Bilderstreit und Bratwurstkrieg: Weimar chartet! „Regelrecht überschwemmt“ (dpa) wird die Stadt von „Gästen aus aller Welt“. Kulturstadtchef Bernd Kauffmann sieht in den Negativkritiken sogar eine positive Wirkung für die „Stadt an der Ilm“. „Die Aufmerksamkeit hat der Stadt gutgetan“, so seine Worte, auch mit Seitenblick auf die Exhumierung von Goethes Leichnam in der DDR. „Ich glaube, daß so ein großes kulturelles Ereignis immer einen begrenzten Skandal haben muß“, meint Thüringens Kulturminister Gerd Schuchardt (SPD) philosophisch. Seit einigen Wochen zieht der DDR-Teil der Schau „Aufstieg und Fall der Moderne“ Blicke und Besucher nach Weimar. Künstler, Experten und Politiker wie Bundestagspräsident Wolfgang Thierse

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