: Schwenkow will Liebe
■ Konzertveranstalter möchte Love Parade 2000 als Demo organisieren
Berlins größter Konzertveranstalter Peter Schwenkow will die Love Parade im Jahr 2000 organisieren und so für Berlin retten. Die „Planetcom“, derzeitiger Veranstalter des größten Techno-Spektakels, zu dem an diesem Samstag wieder rund eine Million Raver erwartet werden, hatte im Vorfeld der elften Auflage damit gedroht, die Parade könnte im nächsten Jahr in einer anderen Stadt über die Bühne gehen. Hintergrund ist der traditionelle Streit mit dem Bezirk Tiergarten über die Versorgung der Teilnehmer mit Getränken und Essen sowie die Beseitigung der Abfallberge.
Der Sprecher Schwenkows, Martin Fabel, sagte: „Es ist für uns eine ehrenvolle Aufgabe und ein spontanes Angebot, die Love Parade in Berlin im Jahr 2000 zu organisieren. Noch denken wir aber nicht in Details. Die Veranstaltung bleibt aber eine Demo.“ Es ist nach Fabels Worten noch offen, ob man aus der Love Parade eine Tournee mache. „Wichtig ist, daß sie in Berlin bleibt.“
Für den Verbleib der Love Parade in Berlin hat sich auch der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) ausgesprochen. Eine Debatte über andere als die bisherigen Veranstalter für die Love Parade lehnte Diepgen jedoch ab. „Unabhängig von allen offenen Fragen halte ich es für richtig, daß die Love Parade in Berlin durchgeführt wird“, sagte Diepgen gestern. Der Techno-Umzug sei inzwischen ein „Markenzeichen“ für die Stadt geworden. Die Love Parade gehöre zu Berlin. Es gebe eine Reihe von Großveranstaltungen wie den Christopher Street Day, den Karneval der Kulturen und die Love Parade, die die Internationalität der Stadt prägten.
Diepgen kritisierte die verwaltungsinternen Kritiker der Großveranstaltung. „Ich bin es leid, daß ständig von seiten des Bezirks Tiergarten ein unsinniger Kampf gegen die Love Parade geführt wird. Ich habe die Erwartung, daß das endlich aufhört.“ Die ganze gegenwärtige Diskussion „vergrault junge Leute, und das will ich nicht“, betonte der CDU-Politiker.
Diepgen versicherte, alles zu tun, um die Love Parade auch im Jahr 2000 in Berlin zu haben. Die Drohung der Firma Planetcom, andernorts weiterzumachen, bezeichnete er als „ein Stückchen Druck – das überzeugt mich aber nicht von vornherein“. dpa, ADN
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