: „Noch keine Rückreisen ins Kosovo“
■ AWO erwartet längeren Aufenthalt von Kosovo-Flüchtlingen
Betreuer von nach Bremen geflohenen KosovarInnen erwarten vorerst keine Abreise von Flüchtlingen. „Wunschdenken“ nennt die zuständige Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt (AWO), Edith König, die Ankündigung von Bundesinnenminister Otto Schily, wonach erste Vertriebene noch diese Woche abfliegen. Sie wisse von niemandem. „Im September ist dort doch schon Wintereinbruch.“ Auch deshalb erwarte sie, daß den Kosovaren ihre bis September gültigen Duldungen verlängert würden. Die AWO betreut in Bremen rund 100 der 153 Flüchtlinge, die im Rahmen des „deutschen Kontingents“ von 15.000 Personen in die BRD kamen.
Insgesamt leben in Bremen nach vorsichtigen Schätzungen der Ausländerbehörde derzeit rund 1.100 KosovarInnen. 110 von ihnen seien unabhängig vom Kontingent während des Krieges hier eingereist. Auch sie haben, wie in anderen Bundesländern auch, vorläufig eine Duldung erhalten.
Ob die 110 außerhalb des Kontingents eingereisten KosovarInnen in Bremen bei schneller Rückreise ein Handgeld von 450 Mark erhalten, wie dies für „Kontingent-Flüchtlinge“ vorgesehen ist, ist noch unklar. „Darüber wurde noch nicht gesprochen, so die Sprecherin der Bremer Innenbehörde, Erika Pape-Post zu einer entsprechenden Debatte in Niedersachsen. ede
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