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Neue Lagerfeuer

■ Nick Collins und Madame Octavia bei „Know No Bounds“ auf Kampnagel

„Hi, I'm Nick Collins. Ich erzähle Ihnen jetzt eine Geschichte auf englisch. Aber weil ich eigentlich immer nur dasselbe erzähle, brauchen Sie keine Angst haben, etwas zu verpassen.“ Der New Yorker Komponist mag es persönlich. So störte es ihn kaum, daß am Freitag nur wenige Gäste in die Kampnagelhalle k1 gekommen waren, um sein Werk It Was A Dark And Stormy Night zu hören.

Per Trigger-Technik trug Collins ein Textpotpourri vor, das unter anderem E. M. Foster und Dick Francis zitiert. Mit seiner Stimme aktiviert er dabei Computerklänge, die Rahmenhandlung bildet eine Versammlung ums Lagerfeuer. Dazu spielten die Instrumentalisten des Barton Workshop Ensembles von andiner Volksmusik inspirierte Phrasen: live-elektronische Lagerfeuer-Romantik für John-Cage-Freunde.

Den zweiten Teil des Konzertes in der Reihe Know No Bounds gestaltete die Sängerin Madame Octavia. Auch diese junge Britin stellte sich und ihr Programm höflich dem Publikum vor: „Ich singe zwei eigene Kompositionen: A Vocal Monologue In Seven Parts und Homeland. Dazwischen mache ich eine zweiminütige Pause.“

Madame Octavia gab auf Kampnagel zwar ihr Festlands-Europa-Debüt, doch auch sie scheint Auftritte vor einem minimalen Publikum gewohnt zu sein. So legte sie sich ins Zeug, um voller Freude am Spiel mit Klang und Wort ihr Gesangs-Mischmasch vorzutragen: Theatermusik a la Brecht/Weill, ein paar jazzige Elemente, dazu eine Stimme zwischen Nina Hagen und Björk. Den Monologue begleiteten Computerklänge, die vermuten lassen, daß Octavia auch Depeche Mode ganz gerne mag.

Der Kammermusikabend für Neugierige bot interessante Ideen und Synthesen, doch gelang es den Musikern nicht wirklich, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Ein nettes Wochenende in Hamburg haben sie sich trotzdem dicke verdient. Nele-Marie Brüdgam

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