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Die „FAZ-Mag“-Ecke

(6) Essen & trinken, Organ der geistigen Welt, widmet sich in seiner Juliausgabe dem Wirken von Johannes Gross und feiert ihn als „einen sprachgewaltigen Geistesriesen, der hinter dem Ernst auch stets den Scherz des Lebens im Visier hat“. Gross löst dieses Versprechen ein und notizbüchelt aus dem vollen: „Eine schöne Rinderroulade, aus der Hand der Mutter entgegengenommen, habe ich nach dem Krieg schätzen gelernt, als Gutes selten war.“ Man sieht Johannes Gross vor sich, heimkommend: „Hallo Roulade! Wie schön du daliegst in der Hand der Mutter! Hallo Mutter!“ Auch in der Welt der großen Politik ist Gross zu Hause: „Man denke an Ludwig Erhard, der einmal in einer Minute des Leichtsinns ausplauderte, daß Pichelsteiner Eintopf sein Lieblingsgericht sei. Bis ans Ende seiner Tage wurde er daraufhin, wo immer er auftauchte, von wohlmeinenden Mitmenschen mit diesem Gericht traktiert.“ Ist es ein Wunder, daß essen & trinken Johannes Gross den „Grandseigneur der deutschen Publizistik“ nennt?

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