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Freitag ist der Stautag

■ In der Hamburger Verkehrsleitzentrale haben die Stauexperten besonders zu Beginn der Sommerferien alle Hände voll zu tun

Hunderte von grünen Lämpchen blinken auf dem Hamburger Stadtplan, und mehr als 50 Monitore flimmern in der Verkehrsleitzentrale der Polizei. Mit 40 Kameras beobachten die Beamten rund um die Uhr den Verkehr in fast allen Ecken der Hansestadt. An Lichtmasten und auf Häuserdächern schwenken die Kameras in alle Himmelsrichtungen und zeichnen Störungen, Staus oder Unfälle auf den Straßen der Hansestadt auf. Freitags ist es erfahrungsgemäß am schlimmsten, zumal wenn in den meisten norddeutschen Ländern Sommerferien beginnen.

„Wir wollen für einen flüssigen Verkehr in Hamburg sorgen“, sagt der Leiter der Verkehrsleitzentrale, Berndt Hunte. Die wichtigsten Knotenpunkte hat die Polizei stets im Blick: Ausfallstrecken wie Amsinckstraße oder Heidenkampsweg, Ost-West-Straße, Bergedorfer Straße oder die Kieler Straße. Die Kameras registrieren das Verkehrsaufkommen, in der Zentrale wird dann der Autofluß über eine Verkürzung oder Verlängerung der Rot- und Grünphasen an den insgesamt 1 300 Ampeln gesteuert, erklärt Hunte.

Für jede Ampel gibt es „Standard“-Programme für werktags und für das Wochenende. „Von Montag bis Freitag gilt natürlich das Prinzip, daß der Verkehr morgens ins Zentrum geleitet wird und am Abend wieder aus der Stadt“, sagt Hunte. Daß Hamburg mit rund 800 000 zugelassenen Fahrzeugen und zusätzlich mehreren hunderttausend PendlerInnen in den Morgen- und Abendstunden trotzdem voll ist, kann aber auch die beste Verkehrsleitstelle nicht verhindern. Es gibt einfach zu viele Autos in dieser Stadt.

Das größte Problem bleibt der Durchgangsverkehr der AutofahrerInnen von Norden in Richtung Süden. „Hamburg ist wie ein Nadelöhr, da sich auf der A 7 im fast drei Kilometer langen Elbtunnel und auf der A 1 an der Elbbrücke automatisch der Verkehr staut.“ lno

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