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...mit gesundem Blick auf die eigenen Interessen

betr.: „Man spricht (kein) Deutsch“, taz vom 20. 7. 99

Aus eigener, ganz marginaler Erfahrung mit der EU und dem Gekungel dort darf ich berichten, daß man bei fehlender Übersetzung trotz eigener Fremdsprachenkenntnisse sehr leicht ausgebremst werden kann: Wer die ganz normalen (deutschen) Tagesordnungs-Tricksereien kennt, weiß, wie rasch ein Nichtmuttersprachler im Abseits landen kann. Dann geht es nicht mehr um nationale Eitelkeit, sondern um etwas ganz Banales, nämlich um Argumentationsgeschick und Euro-Kohle. Und warum sollte man da von vorneherein auf eine gute taktische Positionierung verzichten? Gerade in Sachen Kultur und Geld. Und mal ganz ehrlich: Kein Mensch käme auf die Idee, beispielsweise Dänisch nicht als Dauerkonferenzsprache zu verwenden, wenn die Dänen die größte Sprachgruppe in der EU darstellten ... [Und weil sie nur eine kleine Sprachgruppe stellen, dürfen sie ruhig ausgebremst werden? d.sin] Also hat die Bundesregierung, hat Herr Naumann durchaus rational gehandelt und das Richtige getan: Sich bloß nicht die Butter vom Brot nehmen lassen! Auch Europa macht sich am besten unverkrampft und mit einem gesunden Blick auf die eigenen Interessen ...  Roland Nuß, Hannover

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