:
■ Die heimliche Opposition
Falun Gong ist Chinas schnellstwachsende religiöse Bewegung und die größte innenpolitische Herausforderung für die Kommunistische Partei. Wo auch Kader nicht mehr an die Ideologie der Partei glauben, erfreuen sich spirituelle Bewegungen großer Beliebtheit und füllen das von der offiziellen Ideologie hinterlassene Vakuum. Der Name des Kultes, der sich auf gar keinen Fall als Sekte oder Religion bezeichnet sehen möchte, setzt sich aus „Falun“, das Rad des Gesetzes, und „Qigong“ zusammen, der traditionellen chinesischen Atemkunst. Falun Gong vereint taoistische und buddhistische Meditation mit Atemübungen und einer an Kampfsportarten erinnernden Bewegungslehre. Falun Gong verleiht seinen Anhängern nach deren Meinung kosmische Energie. Offiziell untersteht Falun Gong in China als Gesundheitsbewegung den Sportbehörden, operiert aber in einer Grauzone. Die Anhänger geben sich unpolitisch. Wie gut Falun Gong organisiert ist, zeigen die Proteste. Außer der KP kann sonst keine andere Organisation so viele Menschen mobilisieren. han
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen