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Außerrahmenplanmäßiges Stromhamstern

Inmitten der Finsternis von Ellenbogendiktatur und marktstrategischem Streamlining deutscher Bildungseinrichtungen gibt es jetzt einen zwielichtigen Lichtblick: die Lise-Meitner-Schule in Neukölln. Die Lehrenden dieses Oberstufenzentrums wollen das Wertevakuum durch ein neues Tugendideal, den Geiz, verdrängen. Zu diesem Zweck indoktrinieren sie ihre Schüler in Einführungspflichtkursen mit ideologisch unterfüttertem Wissen über „Energieumwandlung“, um sie dann den Winter über in der Kunst des Sich-bei-fünf-Grad-plus-auch-noch-gut-konzentrieren-Könnens zu trainieren und ihnen bedingte Reflexe anzuerziehen wie den, bei jedem Schritt über eine Türschwelle das Licht auszuschalten. Herausbekommen haben die neuen Erziehungseiferer im ersten Jahr ihrer Teilnahme am Programm „Fifty-fifty“ jeweils 22.000 Mark Einspargewinn für Senat und Schule, im zweiten Jahr immerhin noch 10.000 Mark. Mindestens ein Drittel davon wird reinvestiert, etwa in eine Einzelraum-Temperaturregelung. So spart man, um weiterzusparen, um besser zu sparen ... ein Perpetuum mobile der Kleinlichkeit, bei dem doch nur wieder einer gewinnt: das Klima. mr

Nähere Informationen bei Ulrich Traub, Lise-Meitner-Schule, Tel.: (030) 661 10 11

Initiativen und Projekte an SINNFLUT. Gute Ideen sind eine SINNFLUT wert!Jugendnachrichtenagentur SINNFLUT für ökologische und soziale KreativitätErkelenzdamm 47, 10999 Berlin. Fon: (030) 61 40 18-50/51, Fax: (030) 61 40 18 52E-Mail: sinnflutsozkult.de, homepage: http://www.spinnenwerk.de/sinnflut.htm. Gefördert durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin

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