: KFOR-Chef zufrieden mit UÇK-Entwaffnung
Priština (dpa) – Der Kommandeur der KFOR, General Mike Jackson, hat sich gestern über die fortschreitende Entwaffnung der Untergrundarmee UÇK befriedigt gezeigt. In der Nacht zum Donnerstag war eine 30-Tage-Frist abgelaufen, bis zu der die UÇK sämtliche schwere Waffen und Gewehre mit großem Kaliber sowie 30 Prozent der kleinkalibrigen Automatikgewehre einlagern mußte. dpa
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Mehr als 100 Politiker, Bürgerrechtler und Wirtschaftsexperten aus West-und Südosteuropa haben die westlichen Staaten zu „Solidarität mit den Menschen in Serbien“ aufgefordert. „Die Isolierung Jugoslawiens muß beendet und Demokratie, Frieden und Wohlstand aufgebaut werden. Es gibt keine Ausrede“, hieß es gestern zum Abschluß einer zweitägigen Konferenz in der Slowakei. dpa
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Fachleute der Nato haben den Verdacht erhärtet, daß der Luftkrieg gegen Jugoslawien um das Kosovo militärisch ein Fehlschlag war. Die Zeitung The Daily Telegraph zitierte gesternaus einer „vorläufigen“ Untersuchung, deren Verfasser zu dieser „betrüblichen“ Einschätzung gekommen seien. Ihre wesentliche Feststellung lautete, daß die Tausende Luftangriffe in den 78 Kriegstagen der jugoslawischen Armee im Kosovo so gut wie keinen Schaden zugefügt hätten. AFP
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Den Protesten gegen das Regime des jugoslawischen Präsidenten Slobodan Miloševic haben sich am Mittwoch auch Studenten der Stadt Nis angeschlossen. Hunderte Studenten blockierten nach einer Protestveranstaltung am Abend den Verkehr in der Innenstadt und verlangten den Rücktritt von Miloševic. Unterdessen berichtet die Zeitung Glas Javnosti , daß die jugoslawische Militärjustiz etwa 4.300 Fälle von Kriegsdienstverweigerung während des Kosovo-Krieges verfolgt. dpa/AFP
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Der frühere jugoslawische Generalstabschef Momcilo Perisic erwägt, sich in Serbien politisch für die Opposition zu engagieren. In einem Interview für die Wochenzeitschrift NIN sprach sich Perisic für ein Programm aus, mit dem „alle demokratischen Kräfte in Serbien und Montenegro“ vereinigt werden könnten. Der in der Truppe angesehene Perisic äußerte sich damit erstmals öffentlich seit seiner Ablösung am 24. November 1998. dpa
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Im Berufungsverfahren gegen zwei Australier und einen Jugoslawen wegen des Vorwurfs der Spionage hat der Oberste Militärgerichtshof in Belgrad das Strafmaß herabgesetzt. Wie Glas Javnosti gestern berichtete, erhielten der Australier Steve Pratt acht Jahre und sein Landsmann Peter Wallace ein Jahr Gefängnis. Ihr jugoslawischer Mitangeklagter Branko Jelen soll für drei Jahre hinter Gitter. Die erste Instanz hatte Pratt zu zwölf, Wallace zu vier und Jelen zu sechs Jahren Haft verurteilt. AFP
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