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Viel Gedränge an den Wühltischen

■ Ab heute lockt der Sommerschlußverkauf mit Schnäppchen. Der Einzelhandel leidet dennoch unter Umsatzverlusten

Heute geht es wieder los. Mit Preisnachlässen bis zu 70 Prozent locken die Schnäppchen beim Sommerschlußverkauf. Angesichts der allgemein schlechten Geschäftslage sind die Erwartungen des Einzelhandels aber eher bescheiden. „Wir wären glücklich und dankbar, wenn wir das Vorjahresergebnis erreichen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des hiesigen Einzelhandelsverbandes, Nils Busch-Petersen. Auch die Umsätze hätten bisher deutlich unter dem Ergebnis des vergangenen Jahres gelegen.

Deshalb können sich die Kunden schon zu Beginn des zweiwöchigen Schlußverkaufs auf stark reduzierte Angebote freuen, versprach Busch-Petersen. Obwohl viele Händler schon seit Wochen kräftig den Rotstift bei ihren Waren ansetzten, seien die Lager zum Teil noch voll.

Busch-Petersen hoffte vor allem auf gutes Wetter. Ein sommerlicher Auftakt beflügle geradezu zum Kauf luftiger Kleidung. Die Preisnachlässe werden nach Angaben von Busch-Petersen je nach Produkt zwischen 20 und 70 Prozent liegen.

Im Sommerschlußverkauf sollten die Kunden dennoch wählerisch sein. „Nicht jeder billige Artikel ist ein Schnäppchen“, sagte Hannelore Hapke von der Verbraucherzentrale. Es komme immer wieder vor, daß einzelne Geschäfte „Ramsch“ aufkaufen und ihn als Schlußverkaufsware deklarieren. „Diese Sonderposten haben meist eine mindere Qualität“, sagte Hapke. Schiefe Nähte, dünne Stoffe und fehlende Pflegehinweise seien eindeutige Hinweise für die Konsumenten. Wirklich reduzierte Sachen kann man laut Hapke in erster Linie daran erkennen, daß der alte, höhere Preis auf dem Etikett durch einen niedrigeren ersetzt wurde. Ware, die bereits vor Beginn des Schlußverkaufs zu gesenkten Preisen angeboten wurde, muß nach einem Urteil des Kammergerichtes Berlin aus dem Jahre 1992 auch im Sommerschlußverkauf nochmals reduziert werden. ADN/dpa/taz

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