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Schwimmende Raststätten

■ Fähren in der Elbmündung sollen ab dem 1. August Lkws von der Straße holen

Hamburg (taz) – Mit einer neuen Fährverbindung will die Reederei Elbe-Ferry in Norddeutschland Schwerlastverkehr von der Straße abziehen. Ab 1. August werden drei Fähren zwischen Cuxhaven auf der niedersächsischen und Brunsbüttel auf der schleswig-holsteinischen Seite der Elbmündung verkehren. Die Schiffe verkehren täglich im Zwei-Stunden-Takt und können 500 Personen sowie 120 Pkws und 18 Lkws oder Reisebusse befördern. Für die Überfahrt benötigen sie jeweils 60 Minuten.

Reeder Egon Harms rechnet pro Jahr allein mit 30.000 Lastzügen, die den Fährweg der Strecke durch den Hamburger Elbtunnel vorziehen: „Die Fahrer sparen Zeit und Strecke und können auf unserer schwimmenden Raststätte ihre notwendige Ruhepause einlegen.“

Die drei 40 Jahre alten Fähren kaufte Harms in Dänemark, wo sie nach der Freigabe der Brücke über den Großen Belt vor einem Jahr überflüssig geworden waren, und ließ sie für den Einsatz auf der Elbe auch bei hartem Eisgang umrüsten; sein Kompagnon Johannes Voss baute einen neuen Anleger in Brunsbüttel. Zusammen investierten sie etwa 20 Millionen Mark.

Bei der gestrigen Taufe der drei Schiffe in Cuxhaven betonten Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Glogowski (SPD) wie auch Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Bernd Rohwer die Entlastungsfunktion für den Ballungsraum Hamburg im stetig wachsenden Verkehr zwischen Skandinavien, dem Bremer Hafen und den Niederlanden. Die Fähren seien eine wirtschaftliche Chance für den Norden und eine Alternative zu neuen Elbbrücken oder -tunnels im Zuge der geplanten Autobahn A 20, die bis nach Polen führen soll. smv

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