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Lachgas für Stinker

■ Trittin will mit Tempolimit gegen Sommersmog kämpfen

Berlin (taz/AP) – Wenn es nach Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) ginge, müßten Autofahrer bei hohen Ozonwerten bald auf die Bremse treten. Ab 180 Mikrogramm Ozon, kündigte Trittin an, darf im nächsten Sommer auf Autobahnen nicht mehr als 100 Stundenkilometer und auf Landstraßen nicht mehr als 80 gefahren werden. Für Lkws gilt entsprechend Tempo 60 und 50. Bisher kann in Deutschland für nicht schadstoffarme Autos ein Fahrverbot bei Grenzwerten von 240 Mikrogramm verhängt werden. Diese Werte werden allerdings nur sehr selten erreicht, für das Fahrverbot sind zudem zahlreiche Ausnahmen möglich.

Bis Ende des Jahres wird eine neue EU-Richtlinie verabschiedet, die niedrigere Grenzwerte vorschreibt. Die Vorlage aus dem Umweltministerium ist eine erste Reaktion auf diese neue Richtlinie. Nach Auffassung Trittins werden die niedrigeren Grenzwerte nur mit dem von ihm vorgeschlagenen Tempolimit erreicht. Karsten Smid, Luftschadstoffexperte von Greenpeace, meinte dazu: „Wir brauchen weniger Lachgasnummern mit Tempolimits, sondern wirksame Maßnahmen – dazu gehören Fahrverbote.“

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