9000 neue Krebserkrankungen

■ Krebsregister liefert erste Daten – Ziel noch lange nicht erreicht

Etwa 9000 Menschen erkrankten im vergangenen Jahr in Schleswig-Holstein an Krebs. Die meisten von ihnen leiden an Hauttumoren (3000 Fälle), an zweiter Stelle folgen Brustkrebserkrankungen bei Frauen. Dies sind die ersten Ergebnisse des Krebsregisters Schleswig-Holstein, die gestern von Gesundheitsministerin Heide Moser (SPD) vorgestellt wurden. Seit dem 1. Januar 1998 werden in dieses Register Neuerkrankungen aufgenommen. Erfaßt wurden im Vorjahr rund 62 Prozent aller neuen Krebserkrankungen, sagte Moser. Angestrebt wird eine Quote von 90 Prozent. Etwa 75 Prozent der niedergelassenen Ärzte, die Krebspatienten behandeln, haben bisher noch nicht an das Register gemeldet. Das, so Moser, zeige, daß gerade bei diesen Ärzten noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit notwendig sei, um sie zum Melden der neuen Krebserkrankungen zu bewegen.

Die Daten des Krebsregisters will die Ministerin als eine Orientierungshilfe für die Gesundheitspolitik verstanden wissen. Erst wenn bekannt sei, wann und wo welche Krebserkrankung wie häufig auftrete oder in welchem Stadium beispielsweise Brustkrebs diagnostiziert werde, könnten Früherkennungsmaßnahmen für ein Verbessern der Heilungschancen getroffen werden. Schon das jetzt vorliegende Krebsregister lasse gerade in den Fällen von Brustkrebs erste Hinweise auf die Altersverteilung zu. So liege das durchschnittliche Alter der neuerkrankten Frauen bei knapp 61 Jahren. dpa