Econy jetzt ohne Econy-Redaktion

Hamburg/Mainz (taz) – Das innovative, aber ökonomisch wenig erfolgreiche Wirtschaftsmagazin Econy wird künftig ohne seine Stammredaktion erscheinen. Wie der VFW-Verlag und die Redaktion in einer „gemeinsamen Erklärung“ mitteilten, habe man sich „in gegenseitigem Einvernehmen“ getrennt. Die Titel- und Markenrechte bleiben beim VFW-Verlag. Damit hat die Econy-Redaktion bereits zum zweiten Mal verloren: Vor einem Jahr wollte der damals herausgebende Spiegel-Verlag das Heft einstellen. Die Redaktion entschloß sich, alleine weiterzumachen, und gründete kurzerhand die „Brand 1 Redaktions GmbH & Co. KG“ – ein einmaliger Vorgang.

Die „Brand 1“ fand mit dem Mainzer VFW-Verlag einen neuen Partner und blickte hoffnungsfroh in die Zukunft. Doch im Frühjahr verschlechterte sich das Klima plötzlich: Der Verlag versuchte, freie Mitarbeiter abzuwerben – mit dem Hinweis, Econy werde künftig ohne „Brand 1“ erscheinen. Ab diesem Zeitpunkt korrespondierte man nur noch über Anwälte.

Gestern folgte die Trennung. Ein weiterer einmaliger Vorgang: Ein Verlag kauft sich einen Namen und eine Idee – und feuert dann die komplette Redaktion. Die juristische Situatuation sei leider eindeutig gewesen, heißt es bei „Brand 1“. Und man gibt sich kämpferisch: „Wir machen weiter.“ Unter welchem Namen, mit welchem Verlag – das ist noch unklar. kuz