: Berauscht
■ Christoph Eschenbach allerorten: Premiere in Paris, Aufbruch nach Chicago
Der Unermüdliche. Christoph Eschenbach, Chefdirigent des NDR-Sinfonieorchesters und neuer künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals, erntet zur Zeit Lob bei all seinen musikalischen Aktivitäten. Am Mittwoch abend begeisterte er beim Auftritt mit dem Orchestre de Paris, das er in der kommenden Saison leiten wird. Sein souveränes Dirigat des Konzertes für Violoncello und Orchester von Henri Dutilleux mit dem Norweger Truls Mörk als hervorragendem Solisten ist mit vielen Bravos aufgenommen worden. Zehn Jahre lang arbeitete der französische Komponist an dem Werk, das im Auftrag von Mstislav Rostropowitsch entstand. Mit Esprit wurde von Eschenbach dazu die Symphonie fantastique opus 14 von Hector Berlioz interpretiert. Er dirigierte so präzise wie sensibel und präsentierte das Werk als musikalischen Rausch. Passenderweise, handelt es doch von einem obsessiv liebenden Künstler, der – vom Opium umnebelt – halluziniert.
Eschenbach sorgte auch bei seinen fünf Auftritten auf dem diesjährigen 14. Schleswig-Holstein Festival für volle Konzertsäle. Heute fliegt er in die USA, wo er gleichzeitig in den kommenden drei Wochen das Ravinia-Festival des Chicago Symphony Orchestra leiten wird. Auch für die Zukunft hat er ehrgeizige Pläne: Er will das nächste Jahrtausend zusammen mit den NDR-Symphonikern mit sieben Uraufführungen an einem Abend durch einen furiosen Auftakt eröffnen dpa
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