: 4,5 Millionen Dollar für Botschafts-Opfer
China und die USA haben sich auf eine Entschädigung für die Opfer der Bombardierung der chinesischen Botschaft in Belgrad geeinigt. Die USA zahlen den Familien der drei getöteten chinesischen Journalisten und den etwa 20 Verletzten insgesamt 4,5 Millionen Dollar (etwa 8 Millionen Mark), berichtete der Rechtsberater des US-Außenministeriums am Freitag in Peking. Offen bleibt noch die Entschädigung für die zerstörte Botschaft in Belgrad sowie die Schäden an der amerikanischen Botschaft in Peking, die Ziel tagelanger, zum Teil gewalttätiger Demonstrationen war. dpa
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Die jugoslawische Republik Montenegro hat der Belgrader Führungultimativ mit einer Abspaltung gedroht, sollte ihr Status innerhalb der Bundesrepublik nicht umfassend geändert werden. Wenn der jugoslawische Staatspräsident Slobodan Miloševic einer größeren Unabhängigkeit Montenegros im Verhältnis zu Serbien nicht zustimmen, werde die Regierung in Podgorica über die Sezession ein Referendum halten, sagte der montenegrinische Außenminister Branko Perovic. Nach seinen Angaben verhandelte die montenegrinische Regierung am 14. und 15. Juli mit der Belgrader Führung über Änderungen im Verhältnis der Schwesterrepubliken. Miloševic sei ein Zeitraum von sechs bis acht Wochen eingeräumt worden, um auf die Forderungen einzugehen, sagte Perovic. Sollte die Antwort ablehnend sein, werde die Regierung in Podgorica das Volk über die Unabhängigkeit Montenegros von Jugoslawien entscheiden lassen. AP
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Der gemäßigte Albanerführer Ibrahim Rugova ist am Freitag ins Kosovo zurückgekehrt. Diesmal wolle er langfristig im Kosovo bleiben, sagte er bei seiner Ankunft in Priština. „Das ist ein großer Tag für mich.“ Rugova war zusammen mit seiner Familie aus Rom gekommen. Er fuhr begleitet von zwei britischen Jeeps der Friedenstruppe KFOR direkt in sein Haus. Nach dem Ende des Kosovo-Krieges war Rugova zur Überraschung der internationalen Gemeinschaft nicht sofort in seine Heimat zurückgekehrt und hatte sich auch nur wenige Stunden lang am 15. Juli in Priština aufgehalten. Rugova gilt als „Präsident“ der Kosovo-Albaner und setzte sich stets für einen gewaltfreien Widerstand ein.AFP
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Nach Ansicht deutscher Umweltexperten gibt es in Serbien keine größere ökologische Katastrophe, die auf das Nato-Bombardement zurückzuführen sei. „Wir fanden einige lokal eng begrenzte, starke Verunreinigungen“, sagte Bernard Wronski vom Brandenburgischen Landesumweltamt am Freitag in Potsdam, nach Rückkehr von einer Neun-Tages-Tour durch Serbien. „Die kamen aber nicht nur durch das Luftbombardement zustande, sondern sind im weiten Umfang Altlasten, die sich über Jahrzehnte angesammelt haben.“ Insgesamt 30 europäische Umweltexperten hatten unter Leitung des früheren finnischen Umweltministers und Chef der UN-Balkan Task Force, Pekka Haavisto, die Region bereist. dpa
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