■ Erster Erdling auf dem Mond bestattet: Aufprall der Sonde bringt kein Wasser ans Licht
Washington (AP/dpa) – Leben auf dem Mond bleibt vorerst ein Traum: Beim Einschlag der Sonde „Lunar Prospector“ auf dem Trabanten der Erde haben Wissenschaftler noch nicht das vermutete Wasser entdeckt. Die erwartete Staub- oder Gaswolke war nach dem Aufprall auf einen geforenen Krater am Südpol des Mondes am Samstag nicht zu sehen. Die Geschwindigkeit der Sonde von 6.115 Kilometern in der Stunde und das Explosionsfeuer hätten ausreichen sollen, um Materie in die Atmosphäre zu schleudern.
Mit dem Aufprall der Raumsonde fand zugleich der erste Mensch seine letzte Ruhe auf dem Mond. An Bord der Lunar Prospector war die Asche des Astronomen und Geologen Eugene Shoemaker. Der Wissenschaftler, der sich die Mondbestattung gewünscht hatte, war 1997 bei einem Autounfall verstorben. Gemeinsam mit seiner Frau Carolyn und dem Amateurastronomen David Levy war Shoemaker 1994 berühmt geworden, als der im März 1993 von ihnen entdeckte Komet Shoemaker-Levy 9 in den Jupiter raste.
David Morse vom Nasa-Kontrollzentrum wertete es als gutes Zeichen, daß die Großteleskope nach dem Sondenaufprall keine Geröllfontäne ausmachen konnten. Es bedeute, dass die Sonde genau getroffen habe und tief in dem Krater aufgeschlagen sei, wo es am kältesten und die Wahrscheinlichkeit von Eisbildung am größten sei. Es sei allerdings äußerst schwierig, die Existenz von Eis weiter zu überprüfen. „Das wird Tage, wenn nicht Wochen dauern“, sagte Morse dem Sender CNN. Es wird seit langem angenommen, dass es Wasser auf dem Erdtrabanten gibt. Anzeichen dafür hat auch die Lunar Prospector während der 18-monatigen Vermessung der Mondoberfläche gefunden. Der letzte Beweis fehlt jedoch noch und soll nun erbracht werden.
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