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Rekord: Immer mehr Ehen zerbrechen

■ Zahl der Eheschließungen leicht rückläufig

Bremen/Wiesbaden. Die Zahl der Ehescheidungen in Deutschland hat 1998 einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, wurden 192.438 Scheidungen registriert, das waren 4.636, oder 2,5 Prozent, mehr als im Vorjahr. Von jeweils 1.000 Ehen wurden 1998 zehn geschieden.

Die Zahl der minderjährigen Kinder, die von der Scheidung ihrer Eltern betroffen sind, sank jedoch um 2,3 Prozent. Wurden 1997 noch 163.112 Personen unter 18 Jahren als „Scheidungswaisen“ gezählt, so waren es 1998 noch 159.298.

Besonders stark stiegen die Scheidungszahlen in den neuen Ländern. In Sachsen-Anhalt waren es um 17,4 Prozent mehr, in Sachsen und Thüringen je 10,2 Prozent mehr als im Vorjahr. In Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen und im Saarland waren die Zahlen leicht rückläufig. Insgesamt gingen im Osten um 9,4 Prozent mehr Ehen auseinander als 1997. Im Westen betrug der Anstieg 1,3 Prozent.

Im Osten gebe es möglicherweise einen Nachholeffekt, erklärte der Wiesbadener Statistiker Dieter Emmerling. Seit einigen Jahren glichen sich die Ost-Scheidungszahlen dem Westniveau an.

Insgesamt gaben sich im vergangenen Jahr 417.375 Paare das Jawort, im Jahr zuvor waren es knapp 423.000. Verheiratet waren 1998 rund 18,8 Millionen Paare.

AP

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