: Vertriebene aus Berlin zurückgekehrt
Vom Flughafen Berlin-Schönefeld aus sind gestern 167 Kosovo-Vertriebene in ihre Heimat zurückgekehrt. Insgesamt sind damit bislang rund 2.700 Flüchtlinge aus dem Kosovo, die aus Makedonien nach Deutschland evakuiert worden waren, freiwillig wieder zurückgekehrt, teilte das Bundesinnenministerium gestern mit. Für diesen Donnerstag sind weitere Rückflüge aus Nordrhein-Westfalen und Bayern geplant. dpa
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Makedonien gefährdet nach Angaben des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR durch Zollgebühren die humanitäre Hilfsoperation für das Kosovo. UNHCR-Sprecher Kris Janowski sagte am Dienstag in Genf, Makedonien habe im Juli eine Kontrollgebühr von 640 Mark für jeden LKW oder Eisenbahn-Waggon erhoben, der die Grenze zu der südserbischen Provinz überquere. Die Organisation weigere sich, diesen Betrag zu zahlen. Das UNHCR sei eine internationale Hilfsorganisation und somit von Zollgebühren ausgenommen. Würden die Gebühren gezahlt, würde dies die Organisation monatlich rund 360.000 Mark kosten. Die USA erklärten unterdessen, sie würden das UNHCR bei seinen Hilfsprogrammen im Kosovo und den Balkan-Ländern mit 50 Millionen Dollar unterstützen. rtr
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Serbiens Regierungschef Mirko Marjanovic will jugoslawischen Angaben zufolge am Mittwoch mit allen Parteien über eine Regierungsumbildung reden. Marjanovic habe Vertreter sämtlicher Fraktionen im Parlament zu einem Treffen am Mittag eingeladen, berichtete die Nachrichtenagentur Beta unter Berufung auf die Serbische Erneuerungsbewegung (SPO) von Vuk Draskovic. Für die Angaben gab es jedoch zunächst keine offizielle Bestätigung. AFP
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Vertreter Russlands und der Nato haben nach russischen Angaben bei Beratungen in Moskau letzte Streitfragen über den Einsatz der russischen KFOR-Truppen im Kosovo geklärt. Das sagte der Leiter der Abteilung für internationale militärische Zusammenarbeit im Verteidigungsministerium, General Leonid Iwaschow, am Dienstag. Die Einsatzzonen seien nun endgültig festgelegt und auch Probleme bei der Zusammenarbeit des russischen Kontingents mit der Nato-geführten internationalen Kosovo-Schutztruppe (Kfor) seien geklärt worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. dpa
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Die Caritas will ihre humanitäre Hilfe für Makedonien und Albanien unverändert fortsetzen. Das gelte auch dann, wenn die meisten Flüchtlinge aus dem Kosovo in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Inzwischen gebe es selbst vorsichtige Kontakte mit Serbien. Für ihre Projekte hat die Caritas bis zum Jahresende 25 Millionen Mark verplant. dpa
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Der UN-Sicherheitsrat in New York hat die Ernennung des österreichischen Balkan-Experten Wolfgang Petritsch zum internationalen Bosnien-Beauftragten gebilligt. Die Entscheidung fiel am Dienstag einstimmig. Petritsch löst den Spanier Carlos Westendorp ab, der ins EU-Parlament gewählt wurde. Petritsch war zuvor EU-Sonderbeauftragter für das Kosovo und österreichischer Botschafter in Belgrad. AP
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