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Wie viel Ruhe braucht ein Sozi?

■ SPD-Bundestagsfraktion hält Berliner Straßenlärm nicht stand

Berlin (dpa) – In der Berliner SPD-Bundestagsfraktion gibt es Beschwerden wegen Lärmbelästigung durch die unter dem Haus verlaufende S-Bahn. Der brandenburger Abgeordnete Peter Wilhelm Danckert (59) hat sich geweigert, sein Büro im Fraktionshaus Unter den Linden 50 zu beziehen, da die Geräuschbelästigung unzumutbar sei.

Nachdem er SPD-Fraktionschef Peter Struck gedroht habe, das Amt für Arbeitsschutz zu informieren, sei ihm an der Dorotheenstraße ein neues Büro zugewiesen worden. Statt Danckert zog jetzt der Parlamentsneuling Michael Roth (27) aus Hessen in die Räume. „Jedes Mal, wenn die S-Bahn kommt, glaubt man, dass ein Erdbeben losbricht“, beschreibt Roths Assistent Tobias Raddatz die Geräuschkulisse in dem Büro.

Die Umzugsbeauftragte der SPD-Fraktion, Ilse Jantz, räumt ein, dass die Fahrgeräusche der S-Bahn „bis in den fünften Stock zu hören sind“. Sie könne den lärmempfindlichen Volksvertretern allerdings wenig Hoffnung auf Ruhe machen: „Dann müsste man das ganze Bürohaus abreißen.“

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