Mordkommission sucht weiter

■ Mordfall A. Meyer ungeklärt / Zurwehme ausgeschlossen

Eine „Erfolgsmeldung“ kann die Polizei auch sieben Tage nach dem Mord an Alexandra Meyer in der Tiefgarage nicht präsentieren. Insgesamt 18 Beamte – die gesamte Mordkommission und sieben Unterstützungskräfte – seien aber mit „Hochdruck“ an der Arbeit. Nur eins ist derzeit klar: Nach einem Vergleich mit am Tatort gefundenem DNA-Material kann Dieter Zurwehme als Täter ausgeschlossen werden.

Wie die Polizei gestern mitteilte, wurden in der Garage geringe Mengen Blut gefunden, die nicht vom Opfer stammen. Nach einer DNA-Analyse stammt dieses Fremdblut von zwei verschiedenen Männern. Ob das Fremdblut überhaupt mit der Tat in Verbindung stehe, sei allerdings noch offen. Auch die Auswertung der Faserspuren stehe derzeit aus.

54 Hinweisen geht die Polizei bisher nach. Es sei ein Puzzle, das Bild dieses Tages, die Lebensumstände des Opfers und seiner Kontaktsituationen zu ermitteln. Bislang ließen sich auch die letzten Telefonate des Opfers nicht rekonstruieren. Grund: Die Finanzierung der Zielsuche bei privaten Telefonanbietern ist zurzeit rechtlich noch umstritten.

Die Suchmaßnahmen der Polizei wurden inzwischen ausgedehnt: Nach der Garage und der näheren Umgebung wurden jetzt zusammen mit der Stadtreinigung die Müllbehälter durchsucht. Auch im Torfkanal wurde nach Material getaucht. Beide Aktionen blieben bislang ergebnislos.

Außerdem geht die Polizei mittlerweile davon aus, dass das gefundene Messer möglicherweise nicht die Tatwaffe sei: mit dem Messer könnten solche Verletzungen nicht verursacht worden sein. Genaue Untersuchungen stehen aber bisher noch aus.

Die Anzeige gegen den Notrufsprecher der Polizei wird strafrechtlich wohl ohne Erfolg bleiben. Denn eine „vorsätzliche“ Handlung könne dem Beamten nicht nachgewiesen werden.

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