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Der Abgang rückt näher

■ Hauchdünn verpasst die Siebenkämpferin Sabine Braun Bronze, fasst aber neuen Mut

Berlin (taz) – Hart sind sie ja immer, die letzten Meter beim Siebenkampf. Aber dieses Mal muss Sabine Braun doppelt gelitten haben. Die Syrerin Ghada Shouaa, 1996 Olympiasiegerin, spurtete ihr auf der Zielgeraden des 800-Meter-Laufs davon und schnappte sich Bronze. Drei Punkte, ganze drei Punkte fehlten Braun zur Medaille. Das ist nicht viel, wenn man in zwei Tagen bei drückender Hitze 6.497 Punkte sammelt.

„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, sagte die Titelverteidigerin danach, aber man sah ihr die Enttäuschung an. Der Weitsprung, diese schwachen 6,17 Meter, wurmten sie. Und ganz vorne zog die Französin Eunice Barbe auf einsame 6.881 Punkte davon.

Trotzdem: Braun ist wieder da. Noch in der letzten Saison wirkte die zweifache Welt- und Europameisterin ausgebrannt, lieferte eine schwache EM und schien kurz vor dem Karriereende. Erst als sie sich von ihrer langjährigen Trainerin Gertrud Schäfer trennte, sah die 34-Jährige wieder eine Perspektive: Vier Coaches tüfteln jetzt an Technik und Psyche. „Die haben mich aus meiner Lethargie geholt“, sagt Braun.

Braun wirkt wieder spritzig, hat in Sevilla sogar im Speerwerfen eine neue Bestleistung aufgestellt. In Sydney will sie nun „eine Medaille machen“ – und danach ganz elegant abtreten. Rüdiger Barth

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