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Kommissarischer Hackmann

■ Neue Kultur beim HSV: Personalentscheidungen ohne Streit

Beim Hamburger SV fallen wichtige Entscheidungen plötzlich ohne Streit. Geschäftsführer Werner Hackmann steigt zum zweiten Mal binnen 14 Monaten zum kommissarischen Vorsitzenden beim Fußball-Bundesligisten auf. Diesen Beschluss fasste der Aufsichtsrat am Montagabend in nie zuvor demonstrierter Einmütigkeit. Der 52-jährige Hackmann ist damit bis auf weiteres Nachfolger des am 19. Juli zurückgetretenen Vorsitzenden Rolf Mares. Bereits im vergangenen Jahr nach dem Rücktritt von Uwe Seeler war der frühere Hamburger Innensenator Interimschef des HSV. Ebenfalls einmütig wurde der Vertrag mit Sportchef Holger Hieronymus um drei Jahre bis zum Januar 2003 verlängert.

Hackmann ist der Macher beim HSV. Ende 1995 kam er zum Verein. Zunächst war er im Aufsichtsrat tätig; im März 1997 wurde er zum Geschäftsführer berufen und rückte drei Monate später in den Vorstand. Hackmann war die entscheidende Triebkraft beim Neubau des Volksparkstadions. Dennoch herrschten zwischen Aufsichtsrat und Vorstand lange Zeit massive Meinungsverschiedenheiten; inzwischen scheinen sie aber ad acta gelegt worden zu sein. Ob Hackmann den Vereinsvorsitz nur auf Zeit übernimmt oder später als hauptamtlicher Chef tätig wird, ist noch nicht geklärt. Fragen zu seiner Zukunft wich er gestern aus: „Ich habe meine Vorstellungen. Die möchte ich aber erst dem Auf-sichtsrat mitteilen.“

Fest im Sattel sitzt nun Holger Hieronymus. Die Verlängerung seines Arbeitsverhältnisses bis 2003 ohne Gegenstimme oder Enthaltung überraschte selbst ihn. „Mit einem so deutlichen Ergebnis habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagte der frühere HSV-Profi. dpa

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