Kommentar: Schlechte Gutachten
■ Bremen gefährdet geschütztes Halsetal
Wenn die Behauptung der Bürgerinitiative stimmt, dass der Grund für die Austrocknung der Halse die Trinkwasserlieferungen nach Bremen sind, muss die Bezirksregierung die Fördergenehmigung entziehen. So verlangt es das Gesetz. Bei ihrer Entscheidung wird sich die Behörde auf ein Gutachten berufen. Die Frage ist nur: Auf welches?
Denn mit Gutachten ist das so eine Sache: Meist sind sie dem Auftraggeber auf den Leib geschrieben. Und das nützt dem Flüsschen Halse im niedersächsischen Verden nichts: Denn ihm bleibt offenbar – ob Gutachten oder nicht – weiterhin das Wasser weg.
Aber nur aus ökologischer Einsicht werden weder die Stadtwerke noch der Trinkwasserverband Verden aus ihren Verträgen aussteigen. Aus Angst vor Forderungen der Gegenseite wird sowieso keiner der Partner aussteigen. Beide sind durch langfristige Verträge aneinander gekettet.
Leider besteht für die Bremer kein Druck,Trinkwasser aus dem Werdersee zu fördern. Schade. Denn billiges Wasser gibt es in Norddeutschland wie Sand am Meer. Und gerade da liegt das Problem. Dabei würde eine eigene Trinkwasserförderung Bremens Selbstständigkeit fördern. Und ökologisch wäre sie allemal sinnvoll: Die Quelle liegt direkt vor der Haustür. Aber hier geht es ja nicht um Ökologie sondern allein ums Geld. Thomas Schumacher
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