: FAZ-Mag: Hom Hom Hom
(44) Missmutig sank Bodo Hombach auf eine Bank. Wenn Schirinowski der Russen-Hitler war, dann war er der Deutschen-Jelzin. Mindestens! Jedenfalls nicht nur der kleine Balkan-Bodo, zu dem sie ihn machen wollten! Er genehmigte sich ein Fläschchen und dachte nach. Ließ Schröder ihn fallen? Bei allem, was er, Hombach, über diesen Fasan wusste? Wehe, Kanaille! Aber möglich wäre es. Die Welt ist schlecht, philosophierte der Sozialdemokrat und nahm noch einen zur Brust. Er versank in Erinnerungen; verschwommen sah er sich mit Schröder auf einem Flughafen stehen. Die Maschine wartete bereits, und Schröder sagte: „Uns bleibt immer noch Brüssel.“ Hombach klarte auf. Das war es, das war die Botschaft: Belgien und die Belgier! Leute nach seinem Herzen! Augenblicklich regte sich sein Appetit. Brüssel! Herrlich! Bangemann-Format auf Staatskosten! Er hätte eine ganze Schulklasse verdrücken können vor Wonne.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
