Wenn der Hosenboden kocht: Soltau: 100 Tage auf dem Pfahl ...
■ ... und ein Abstieg der zwei künftigen Weltmeister ist noch nicht in Sicht
Soltau. Genau 100 Tage unverdrossen auf einem Pfahl und noch kein Ende in Sicht: Die beiden verbliebenen Rivalen um die Weltmeisterschaft im Pfahlhocken beweisen weiterhin kräftiges Sitzfleisch. Gestern brachten die 42-jährige Hessin Regina Odeh und der 43-jährige Ostfriese Hermann Kümmerlehn den 100. Tag auf ihren zugigen Plätzen im Heidepark Soltau zu. An einen Abstieg scheinen beide noch nicht zu denken. „Sie sind im Augenblick sehr gut drauf“, sagte Klaus Müller vom Heidepark Soltau.
Dazu haben die Pfahlhocker auch allen Grund. Der alte Weltrekord von 62 Tagen, den Odeh im Vorjahr aufstellte, ist längst übertroffen. Zudem nahm der Heidepark Soltau die 100 Tage auf dem 2,50 Meter hohen Pfahl zum Anlass für ein kleines Volksfest. „Frau Odeh und Herr Kümmerlehn bekommen von uns ein spezielles 100-Tage-Menü“, sagte Müller. Was genau sich die beiden Pfahlhocker gewünscht haben, wusste er nicht. „Ich nehme aber an, was Leichtes.“
Wie hoch die Arzthelferin und der Teeverkäufer die Bestmarke noch schrauben wollen, scheint völlig offen. „Kümmerlehn ist etwas müde, aber er wird wohl noch ein paar Tage sitzen bleiben.“ Die Titelverteidigerin Odeh habe ohnehin die Weltmeisterschaft und die damit verbundene Prämie von 25.000 Mark fest im Visier. Beendet wird das zähe Ringen nach Ansicht Müllers nur durch einen freiwilligen Abstieg von einem der Kandidaten. „Runterfallen wird keiner von beiden. Sie sind im Sitzen viel zu geübt.“ dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen